Junger Mann sitzt in Fahrsimulator
30.11.2023

Wann kommt die gesetzliche Anerkennung für Simulator-Stunden


Simulatoren vermitteln Schaltkompetenz

Am 16. Oktober 2023 war es so weit: Neue Ergebnisse der Simulator-Studie wurden präsentiert.

Das Team um Prof. Dr. Stefan Reindl vom Institut für Automobilwirtschaft geht seit 2021 im Auftrag von MOVING International Road Safety Association e. V. der Frage nach der Frage nach, ob Schaltkompetenz am Simulator erlernt werden kann. Auch Rahmenbedingungen und Voraussetzungen sowie umwelt- und ressourcenschonende Aspekte wurden untersucht. 

Für Eilige


Die wichtigsten Erkenntnisse in Kurzform

  1. Fahrschüler*innen, die kombiniert in Simulatoren und im Fahrschulfahrzeug ausgebildet wurden, weisen ein zur nur im Fahrschulfahrzeug mit insgesamt mehr Fahrstunden ausgebildeten Vergleichsgruppe nahezu identisches Schaltkompetenzniveau auf. Sowohl bei der Fahrzeugbedienung als auch den Fahraufgaben sind sie annähernd so leistungsstark, wie ihre Altersgenossen, die im Fahrschulauto geübt haben.
  2. Vor allem auch „lernschwächere Fahrschüler*innen“ profitieren stärker als der Durchschnitt von Fahrsimulatorstunden.
  3. Eine kombinierte Ausbildung, die grundlegende Lehrinhalte am Simulator schult und bei der Perfektionierung von Schaltkompetenz und vorausschauendem Fahren auf die  Fahrlehrer*innen vertraut, rückt in den Fokus.
  4. Simulatoren leisten einen Beitrag, um den Herausforderungen um Fahrlehrermangel, perspektivisch schlechterer Verfügbarkeit von Schaltfahrzeugen und zunehmender Elektromobilität zu begegnen.

In eigener Sache: Die Erkenntnisse der Studie lassen sich 1:1 auf den Vogel-Simulator beziehen und sind die beste Auszeichnung für unsere Software, die wir uns vorstellen können. Nicht nur die Fahrlehrer*innen sind überzeugt – und trauen dem Simulator sogar eine effizientere Ausbildung zu als der klassischen Ausbildung im Fahrschulauto. Auch das überdurchschnittliche Abschneiden bei den Fahraufgaben im Praxistest zeigt, wie realitätsgetreu und didaktisch klug die aktuelle Simulator-Software aufgebaut ist. 

Die Simulator-Software kennenlernen

    Fahrlehrerschaft ist sich einig:


    Schalten lernen am Simulator: Das geht!

    In der Umfrage aus dem Jahr 2021, die das theoretische Fundament der Studie bildet, wurden 350 Fahrschulbetriebe aus ganz Deutschland zum Einsatz von Fahrsimulatoren und ihren Erfahrungen befragt. Die klare Aussage aller Fahrschulen, die einen professionellen Fahrsimulator im Einsatz hatten:  Ja, Schalten kann man am Simulator lernen und das sogar noch effizienter und kostengünstiger als regulär im Fahrschul-Auto.

    Zusammengefasst


    Die Ergebnisse der Fahrlehrer-Befragung

    • Die befragten Fahrschulen sprechen sich klar „Pro Simulator“ aus.
    • 100 % der Fahrlehrer sagen: „Schaltlernen am Simulator. Das geht“
    • Mithilfe von Simulatoren können Fahrschulen auf Herausforderungen, wie den Fahrlehrermangel und B197 reagieren.
    • Simulatoren sichern das Geschäftsmodell „Fahrschule“ betriebswirtschaftlich ab.
    • Die Befragten sind der Meinung, dass Simulatoren für ein innovatives und umweltbewusstes Image der Fahrschule sorgen und deshalb bei Kunden gut ankommen.
    • Simulatoren wird eine hohe Lerneffizienz zugeschrieben.
    • In vielen Fahrschulen sind Fahrsimulatoren bereits ein fester Bestandteil des Ausbildungskonzepts.

    Experimentelle Testfahrten bestätigen


    Simulatoren vermitteln Schaltkompetenz

    Die Erkenntnisse aus der Fahrlehrerbefragung wurden 2023 einem Praxistest unterzogen:

     

    95 Fahrschüler*innen aus ganz Deutschland wurden in wissenschaftlich moderierten Testfahrten beobachtet. Zwei unabhängige Prüfer bewerteten die Kompetenz im Hinblick auf Fahrzeugführung und das Absolvieren der Fahraufgaben.

    Eine Experimentalgruppe hatte Schalten im Simulator geübt - zusätzlich zu den praktischen Fahrstunden im Fahrschul-Auto. Eine Vergleichsgruppe dagegen verzichtete auf die technikgestützte Vermittlung von Schaltkompetenz und lernte ausschließlich Schalten auf der Straße im Fahrschul-Auto.

    Zentrales Forschungsinteresse:

    • Gibt es feststellbare Unterschiede bei der Fahrzeugbedienung und der Schaltkompetenz?
    • Merkt man, ob Fahrschüler*innen am Simulator geübt haben oder nicht?

    Klare Aussage


    Nahezu keine Leistungsunterschiede bei der Fahrzeugbedienung

    Die Schüler*innen, die am Simulator ausgebildet wurden, erreichen ein fast identisches Schaltkompetenzniveau wie Schüler*innen, die im Fahrschulauto schalten gelernt hatten.  

    Interessant:

    • Die Probanden im Fahrschulauto schnitten beim Hoch- und Runterschalten besser ab.
    • Die Probanden, die am Simulator geübt hatten, zeigten einen Kompetenzvorsprung bei der Gangwahl, dem Anfahren und dem Schleifpunkt finden.

    Simulator-Schüler*innen


    Auch bei den Fahraufgaben auf Augenhöhe

    Die Testfahrten zeigen, dass die Probanden beider Gruppen auch beim Stichwort Fahraufgaben nahezu identisches Leistungsniveau erreichen.

    Diese Fahraufgaben wurden im Praxisversuch analysiert:

    • Ein- und Ausfädelungsstreifen/Fahrstreifen-wechsel
    • Kurvenfahrten
    • Vorbeifahren/Überholen
    • Kreuzungen/Einmündungen/Einfahrten
    • Kreisverkehr
    • Schienenverkehr
    • Haltestelle/Fußgängerüberweg
    • Geradeausfahren
    • Umweltbewusstes Fahren

     

    Auffällig ist, dass die Probanden der Kontrollgruppe vor allem bei jenen Fahraufgaben besser abschneiden, bei denen tendenziell eine höhere Verkehrsdynamik vorherrscht und eine größere Anzahl weiterer Verkehrsteilnehmer involviert ist.

    Simulatoren in der Fahrschule: Win Win für alle

    Vorteile für Fahrschulen

    • Höherer Deckungsbeitrag pro Fahrschüler*in
    • Virtueller Fahrtrainer, der es erlaubt Kapazitäten schnell aufzubauen - begegnet dem Fahrlehrermangel
    • Ideal für die B und B197-Ausbildung sowie Intensivkurse
    • Fahrlehrer können sich auf das Wesentliche im Fahrschulauto konzentrieren und erleben "netspanntere" und effizientere erste Fahrstunden.
    • Marketingeffekte, die das Image der Fahrschule positiv beeinflussen. 
    • Effizientere Ausbildung
    • Ressourcen- und umweltschonend

     

    Vorteile für Fahrschüler*innen

    • Trainieren im geschützten Raum
    • Trainieren ohne Stress
    • Keine langen Wartezeiten
    • Training von Grundfertigkeiten und gefährlichen Situationen, die im Realverkehr nur zufällig vorkommen

    Wie geht es weiter?


    Simulatoren und die Zukunft der Fahrausbildung

    Die vorliegenden Ergebnisse wurden von Branchenvertretern an die politischen Vertreter herangetragen und diskutiert. Zudem ist aktuell eine Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen anhängig, die sich einer ähnlichen Fragestellung widmet. Wir gehen deshalb davon aus, dass Fahrsimulatoren mit der Reform der Fahrschülerausbildungsordnung als Teil der praktischen Fahrausbildung anerkannt werden. In welchem Umfang wird sich noch zeigen.

    Als gesichert gilt jedoch: Schon heute sind Simulatoren ein integraler Bestandteil der Fahrausbildung in Deutschland. Nach einer Schätzung der TECVIA GmbH werden im Rahmen der Fahrausbildung mehr als 1 Mio. Simulatorstunden pro Jahr in Deutschland gefahren. Mit der Erkenntnis, dass sich (basierend auf der Studie des ifa Instituts und einer durchschnittlichen Anzahl von 33 Fahrstunden bis zum Führerscheinerwerb) zwischen einem Viertel und einem Drittel der gesamten fahrpraktischen Ausbildung durch Simulatorstunden substituieren lassen, rückt eine kombinierte Ausbildung in den Fokus.

    Kombinierte Fahrausbildung: Das Modell der Zukunft

    Wenn von der kombinierten Fahrausbildung gesprochen wird, ist Folgendes gemeint: Lerninhalte, wie zum Beispiel die Schaltkompetenz werden zunächst am Simulator vermittelt. Im Fahrschulauto wird darauf aufgebaut: Die Fähigkeit zu Schalten wird durch die Kompetenz von Fahrlehrer*innen vertieft und perfektioniert.

    Was Fahrschulen jetzt machen können

    Unabhängig davon, welche Entwicklung die Simulator-Frage branchenweit und auf politischer Ebene nimmt: Für Sie als Fahrschule lassen sich diese zwei Erkenntnisse aus den Studienergebnissen ableiten:

    Mit einem Simulator  …

    • Haben sie ein Mittel gegen den Fahrlehrermangel in der Hand
    • Sichern Sie ihre Fahrschule betriebswirtschaftlich ab und können trotz steigender Kosten Ihren Deckungsbeitrag pro Fahrschüler optimieren.
    • Arbeiten Sie kundenorientiert, denn ihre Fahrschüler profitieren von kürzeren Wartezeiten
    • Sind Sie vorbereitet, auf eventuelle politische Neuregelungen der Fahrausbildung.
    Zwei junge Männer in Jeanshemden schütteln sich die Hand
    © fizkes / iStock

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    Brandneu


    Vogel Simulator Premium

    Voller Stolz haben wir Ihnen auf dem Fahrlehrerkongress den brandneuen Vogel Simulator PREMIUM präsentiert. Wir haben in diesen Simulator unsere jahrelange Erfahrung und ihr Feedback gesteckt. Gerade deshalb haben wir uns über ihr überwältigendes Feedback und die ersten Bestellungen gefreut!  Erfahren Sie in diesem Artikel alles Wichtige rund um die neue Generation der Fahrsimulatoren. 

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